Arbeitstherapie

Arbeitstherapie ist ein Behandlungsfeld der Ergotherapie, bei dem die Arbeit unter wirklichkeitsnahen Bedingungen als Mittel der Therapie eingesetzt wird. Der Patient wechselt zunehmend aus der Rolle des Behandelten in die des Handelnden über.

Bei Menschen, die aufgrund einer psychischen, geistigen oder körperlichen Erkrankung in ihren Arbeitsfähigkeiten und –fertigkeiten beeinträchtigt sind, so dass sie einer beruflichen Tätigkeit nicht oder nur sehr eingeschränkt nachgehen können, werden arbeitstherapeutische Behandlungsverfahren angewendet.

Es ist Aufgabe des Therapeuten, die Arbeitsfähigkeit des Patienten zu erreichen. Dazu schafft er die entsprechenden Rahmenbe-
dingungen, Übungsbereiche und entwickelt Förderprogramme zur Verbesserung/Wiederherstellung von:

  • Grundarbeitsfähigkeiten wie Ausdauer, Konzentration, Tages- und Zeitstrukturierung
  • Sozialen Fähigkeiten wie Kontakt-, Durchsetzungs- und Anpassungsfähigkeit
  • Affektiven Leistungen, z.B. Selbstvertrauen, Entscheidungs-
    fähigkeit
  • Motorische Fähigkeiten wie Feinmotorik und Geschicklich-
    keit zur Wiedergewinnung der berufs- und arbeitsplatzspe-
    zifischen Fähigkeiten
  • Körperliche Belastbarkeit
  • Instrumentelle und individuellen Kompetenzen (z.B. Rechnen, Schreiben, Organisieren)
  • Alltagskompetenzen

 

Zu den Aufgaben eines Ergotherapeuten im Bereich der Arbeitstherapie gehört es, eine Arbeits- und Berufsanamnese zu erheben und ein Anforderungs- und Fähigkeitsprofil zu erstellen und realitätsorientierte Trainingsangebote und Belastungserprobungen durchzuführen.

Der Ergotherapeut berät den Patienten bzgl. der Möglichkeiten der Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit oder der Wiedereingliederung in das Arbeitsleben, er betreut den Klienten an seiner (neuen) Arbeitsstelle und passt diesen Arbeitsplatz ggf. individuell an.